Herbstzeit = Pilzzeit.
Steigen wir hinab in die unendlichen Tiefen der Kellerbauerkunst.
Dort lauern die Geheimnisse rund um die DIN-18195.

Was Pilze mit der DIN 18195 zu tun haben? Nein, diese DIN ist keine Pilz-Norm. Sie sollte vielmehr verhindern, dass genau das hier links passiert.





Gehen wir der Sache auf den Grund.

Bindiger Boden, so dass Niederschlagswasser schon von Haus aus schlecht ablaufen kann. Den wiederum als Füllgrund wieder verwendet. Direkt unterhalb der Sohle eine Tonschicht.
Was sagt uns das? Richtig, hier sollte der Planer und der Ausführende die DIN 18195 in die Hand nehmen und lesen.

Gehen wir mal von dem Mindestanspruch "aufstauendes Sickerwasser" aus, was dem Teil 6 der DIN entsprechen würde. OK, bei Erstellung dieses Gebäudes gab es eine KMB noch nicht in der Normung.
Trotzdem, irgendetwas muß ja passieren. Tut es ja auch, wie man links sieht.





Es hält nicht, es fällt fast von alleine von der Wand.

Erstellt wurde hier: 3 mm dicke KMB auf feuchtem und nicht vorgestrichenem Untergrund. Direkt in die feuchte KMB wurden 20 mm dicke PS 15-Platten gedrückt. Sollte wohl die Rieselschicht sein.
Eine Noppenfolie wurde (selbstverständlich mit den Noppen zur Wand) nur im oberen Bereich, in dem ein holländischer Handformklinker angeordnet ist, verlegt.

Dann wurde verfüllt. Klar, dass einige der Platten abgerissen sind und Teile der KMB gleich mitgenommen haben.
Zusätzlich wurden noch so richtig schicke Durchführungen, wie hier für den Elt.-Anschluß, verbaut.




Ahja, von Hohlkehle hatte man immerhin schon einmal etwas gehört. Was immer das auch sein mag, der Versuch, den Übergang Wand Betonsohlplatte aus dem rechten Winkel u bekommen, war gemacht worden.

Schlimm ist jetzt wirklich nur, dass die Sanierung tatsächlich nur eine einzige Kelleraußenwand betreffen soll. Wie da der AN eine Gewährleistung übernehmen soll, bleibt das Geheimnis des Auftraggebers, der dieses Haus verkaufen möchte.

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