Was braucht man, damit eine solche Dachfläche nicht dicht wird?
1. Eine schlampige Planung,
2.eine schlampige Ausführung und
3.eine schlampige Bauleitung.
Alles Garanten für ein wirklich undichtes Flachdach.

Aber der Reihe nach: (nur die wesentlichsten Punkte sind erwähnt)



Das ist die Innenecke, die oben im Bild zu erkennen ist, hier im Detail.

Voraussetzung 1 (schlampige Planung) ist erfüllt, denn solche Innenecken sollten vermieden werden, weil man die mit bituminösen Abdichtungen kaum dicht bekommt.

Voraussetzung 2 (schlampige Ausführung) ist erfüllt, denn wer verwendet bitte Silikon vor einer Bitumenschweißbahn?
Hier löst das Silikon bereits im großem Umfang die Bahn an und auf.

Voraussetzung 3 (schlampige Bauleitung) ist erfüllt, denn 1. hätten die die Sache mit dem Silikon bemängeln können und müssen, 2. sind die Anschlußhöhen nicht eingehalten.




Dieses Bild zeigt den Türeingang vom oberen Bild auf dessen linker Seite.

Voraussetzung 1 ist erfüllt, denn solche Ecken bituminös anschließen zu wollen, wird nicht gelingen.

Voraussetzung 2 ist erfüllt, denn der Versuch eine solche Ecke dann auch tatsächlich bituminös ausführen zu wollen, muß bestraft werden.

Voraussetzung 3 ist erfüllt, denn die Bauleitung hatte diese Ausführung abgenommen und weiterhin versäumt, die mangelnden Auschlußhöhen durch geeignete Maßnahmen, wie Roste, zu kompensieren.




Hier sehen Sie eine der eckigen Stahlstützen aus dem oberen Bild.

Voraussetzung 1 ist nicht erfüllt, denn soclhe Stützen gibt es häufiger und die sind dicht zu bekommen.

Voraussetzung 2 ist erfüllt, denn so – also einlagig bituminös – bekommt man die nie dicht, schon gar nicht, wenn der obere Abschluß komplett fehlt.

Voraussetzung 3 ist erfüllt, denn die Anschlußhöhen nicht eingehalten, die Undichtigkeit nicht erkannt.



Die selbe Stütze etwas weiter rechts.

Unter dem Splitt kommt plötzlich ein Zinklochblech zu tage.
Und nach einiger Überlegung gelangt man zu der Erkenntnis: Hier werden die zwei Balkone/Laubengänge, die oberhalb des Daches liegen, entwässert.

Voraussetzung 1 ist erfüllt, denn: 1. die beiden Teile (Stütze und Entwässerung liegen gem. Fachregeln zu nah beieinander), 2. Es handelt sich um die einzige Entwässerungsmöglichkeit für die beiden Laubengänge + der Dachfläche mit ca. 45 m² Fläche alleine

Voraussetzung 2 ist erfüllt, denn das Rohr ist zu lang gelassen, das Lochblech zu kleinlöchrig, entsprechend zu geringe Durchflußgeschwindigkeit

Voraussetzung 3 ist erfüllt, son Mist nimmt man doch nicht ab!!!



Die andere Seite; ein Anschluß an eine Glasfassade.

Voraussetzung 1 ist erfüllt, denn wieder keine Anschlußhöhen eingehalten, die Entwässerung der Fassadenpfosten liegt hinter den Anschlüssen der Dachfläche.

Voraussetzung 2 ist erfüllt, denn wenn schon so geringe Anschlußhöhen vorhanden sind, dann aber bitte doch sorgfältiger arbeiten (s. nächstes Bild), oder es besser gänzlich ablehnen so auszuführen.

Voraussetzung 3 ist erfüllt, denn Undichtigkeit nicht bemerkt, wieder keine Roste angeordnet.

Es sei noch angemerkt, daß die Rohbetondachfläche ein Kontergefälle zu der Hautür des oberen Bildes hat. Und weiterhin muß geschrieben werden, daß auf den nach außen offenen Seiten der Plattenleger eine schicke Mörtelkante erstellt hat, damit ihm der Splitt, in/auf dem die Platten liegen, nicht wegläuft.
Konsequenz: es handelt sich um eine innenliegende Entwässerung, die hier aber nur einen minimalen Ablauf hat.




Ach ja, und dicht ist der Anschluß auch an dem Fensterelement nicht.

Das gelbe ist übrigens Sand, den man geschickter Weise in die Fugen im Bereich der Wände zu der Beplattung eingefegt hat.
Irgendwie muß ja der Splitt soweit dicht zu bekommen sein, daß gar kein Wasser mehr abläuft.
Bei den Plattenfugen hat man es schon geschafft, die sind knirsch verlegt.

Da sind sie wieder meine drei Probleme ....

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