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Hier
erkennen Sie den Wagemut so mancher Klempner.
Da gibt sich der
Zimmermann all erdenkliche Mühe, eine stabileStatik zu
erreichen, und was macht der Klempner? Der gibt sich all
erdenkliche Mühe, diese Statik in Frage zu stellen.
Der
Wunsch des Kunden war schlicht eine auf der Vorderseite verdeckte
Dachrinne. Da man ja Gefahr laufen könnte, mit der Dachrinne
zu tief zu kommen, wurde flugs die Kettensäge ausgepackt und
der Sparrenkof angepasst. So kann man aus 160 mm Höhe mal
eben 45 mm „Haltbarkeit“ machen.
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Was sich auf der
Unterseite schon angedeutet hat, oben wurde es dann harte
Realität: Nicht nur, daß hier die Dachneigung nicht
kompatibel mit der Überdeckung der Dachsteine ist, nein, hier
wurde alles dafür getan, daß eindringendes
Niederschlagswasser bloß nicht ablaufen kann, zumindest
nicht in die Dachrinne, wohl aber unkontrolliert in die
Konstruktion, denn etwas links neben der Konterlatte ist die Bahn
eingeschnitten.
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Und wenn die
Versuche am Nebengebäude von mittelmäßigem Erfolg
gekrönt sind, am Hauptgebäude hat es dann endgültig
geklappt.
Zu sehen ist hier das Kehlblech, der tiefe „Sack“
ist die Unterspannung, links am Bildrand eine Bleiabdeckung, die
den Übergang der innenliegenen Dachrinne zu der vorderen
Blende darstellen soll. Nicht nur, daß auf der Baustelle
offensichtlich ein Schuttcontainer fehlte, warum sonst entsorgt
man das überschüssige Material wohl im Traufenbereich
der Dachkonstruktion?, auch das Kehlblech selber ist mit
unglaublich viel Liebe angebracht, allerdings ohne Schiebehafte,
wie auf dem nachfolgenden Bild eindrucksvoll erkennbar ist.
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High tec
Befestigung eines Kehlbleches. Sehr schön auch der
Versuch, ein Sperren des Deckmaterials durch Flachklopfen der
Wasserfalz zu verhindern.
Als Besonders
gelungen muß man den Aufbau der Unterkonstruktion im
Allgemeinen bezeichnen. Die eigentlich erforderliche Kehlbohle
ist unter der Lattung angeordnet, damit der Dachdecker überhaupt
einen Halt in die Lattung, sprich eine Auflage bekommen
konnte. Die Kehlbleche spannen indes frei über rd. 40 cm.
Ein wenig zu viel des Guten.
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Intensive
Überlegungen wurden auch bei der Ausbildung des Kehlsattels
angestellt. Letztlich war ein Verfalzen oder Verlöten dann
wohl doch zu aufwändig und so kreierte man dann eine
„bituminös-metallische“ Ausführung. Das
Zeug heißt ja nicht umsonst in Fachkreisen „Reparaturband“.
Dafür wurde
dann mit viel Sorgfalt ein Bleizuschnitt von oben auf den
Firststein geklebt, der optisch Eindruck schinden soll.
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Und so schaut das
aus, wenn man unter den Firststein schaut.
Die Spatzen haben
eine helle Freude, welch praktische Einflugschneise. Leider
nehmen Schnee und Regen den selben Weg.
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