Was denn wohl passiert, wenn nun zu diesem ohnehin vorhandenem Wasser neues Wasser hinzukommt?

Man beachte: Nach Einschätzung des bauleitenden Architekten, bzw. seines Bauleiters, war es nicht erforderlich, daß hier Füllsand eingebracht wird.
Ein nachträglich in Auftrag gegebenes Bodengutachten hat ergeben, daß hier Boden der Klasse 4 ( bindig ) vorliegt.


Dieses Detail wollen wir im nächsten Blick näher untersuchen.



Ahhhhja!

Füllboden der Körnung 0 – Felsbrocken.

Insgesamt ist der Boden als schluffig und extrem wenig Wasser durchlässig zu bezeichnen, mithin gem. DIN 18195 muß nach Teil 6 abgedichtet werden (aufstauendes Sickerwasser).
Es gibt die Möglichkeit, durch den Einsatz von durchlässigem Boden in Verbindung mit einer Dränung nach DIN 4095 die Wände nach Teil 4 (Bodenfeuchtigkeit) abzudichten.


Aber, wo ist denn hier die Gleitschicht/Schutzschicht vor der Perimeterdämmung?????

Auf die kann nur dann lt. Zulassung für die Perimeterdämmung verzichtet werden, wenn der Füllboden aus einem gleichmäßig gemischtkörnigem Sand-Kiesgemisch besteht. Hier eindeutig nicht der Fall.

Aber wir wollen uns weiter auf die Eingangsfrage konzentrieren.

Was passiert, wenn neuer Niederschlag fällt?

Die passende Antwort im nächsten Bild.



Zur Orientierung:
Links der Lichtschacht aus Kunststoff.

Der ist vor die Perimeterdämmung geschraubt. Der Übergang ist sehr schön an dem schmutzig braunem Wassereintritt in der Mitte des Bildes zu erkennen.

Gleich darauf erfolgt die Betonwand. Klassisch als Weisse Wanne(?) geplant, so richtig mit Fugenblechen und wasserundurchlässigem Beton (WU) und so, aber ohne rissbeschränkende Bewehrung, daher die KMB.


Was passiert denn nun?

Klar, Wasser und Lehm dringen in den Lichtschacht ein, verstopfen die an den Lichtschacht angeschlossene Drainung, dringen also folgerichtig durch die Fenster in den Keller ein.

Und das sieht dann so aus:



Genial, nicht wahr?

Die „Abdichtung“/Dampfbremse am Boden, lose verlegt, die Nähte nicht verschlossen (Kaltselbstklebenähte) und das Vlies völlig durchnässt und verdreckt.


Immerhin möchte der Hersteller der Bahn in den Anschlußbereichen seine entsprechenden Bahnen oder Bänder verkaufen.


Hier wollte man den Wassermengen mit einem Wassersauger zuleibe rücken. Davon, daß die Bahnen und die schon eingebrachten Dämmplatten herausgenommen und getrocknet werden müssen, davon sagt niemand etwas.



Warum wohl?

Das wird klar, wenn man sich die Anordnungen der einzelnen Schichten betrachtet.

In der Mitte des Bildes ist ein Bodenablauf. Dort hat man akribisch genau einen Flicken Abdichtungsbahn ausgeschnitten und hingelegt.


Und weil die Heizungsrohre und Wasserleitungen in einigen Räumen bereits verlegt waren, entschlosss man sich, einfach erst eine Lage Wärmedämmung zu verlegen, dann die Abdichtung/Dampfbremse, um schlußendlich wieder eine Lage der WD aufzubringen.
Es muß beschrieben werden, daß es in einigen Räumen einen anderen Aufbau gibt, bei dem die Abdichtung/Damfbremse ganz unten liegt und bei einigen Räumen gänzlich darauf verzichtet wurde.

Sehr sicher ausgeführt ist hier der Übergang der Abdichtung zwischen dem Flicken beim Bodenablauf und der eigentlichen Abdichtungslage.

Mehr Kommentar scheint überflüssig.

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